Zusammenfassung der Diplomkartierung:

Geologische Kartierung der Gosaumulden von Rigaus und Schorn; Tennengau/ Salzburger Land

Klaus Dorsch



Aufgabenstellung und Durchführung

Im Sommer 1996 wurden am Institut für Paläontologie und historische Geologie der Ludwig-Maximilians-Universität München zwei Diplomkartierungen im Bereich der Gosaumulden von Schorn und Rigaus nördlich von Abtenau vergeben. Betreut wurden diese Kartierungen von Herrn Priv. Doz. Dr. Richard Höfling.
Das östlich anschließende Gebiet wurde von Bernhard Bayer bearbeitet. Die Zusammenfassung dieser Arbeit kann auf folgender Homepage abgerufen werden: http://bb.userweb.mwn.de/karte/kartierungsbericht.html

Zur Aufgabe stand eine detaillierte geologische Neukartierung im Maßstab 1:10.000 der Gosauschichten, der Basisgesteine dieser Gosaumulden sowie der quartären Deckschichten. Die Bearbeitung sollte Petrographie, Lithologie, Stratigraphie, Fazies und Tektonik umfassen.

Als Kartengrundlage diente die topographische Österreichische Karte Nr. 95, St. Wolfgang im Salzkammergut, Maßstab 1 : 50.000, die auf 1 : 10.000 vergrößert kopiert wurde.

An bisherigen geologischen Arbeiten dieses Gebietes standen zur Verfügung:


 
 

Lage und Geographie des Kartiergebietes

Lage und Gebietsgrenzen


Lage des Kartiergebiets (modifizierte Abb. aus HÖFLING 1988)

Das Kartiergebiet liegt im österreichischen Bundesland Salzburg in der Landschaft des Tennengaus. Der Tennengau gehört zum politischen Bezirk Hallein. Das zu bearbeitende Gebiet liegt 2 km nordöstlich der Marktgemeinde Abtenau und befindet sich direkt am Südrand der Osterhorngruppe. Die auskartierte Grundfläche umfaßt ca.9 km2 . Sie wird im Süden durch den Verlauf des Flusses Lammer und im Norden durch den Gipfelkamm des Einbergs begrenzt.

Nach Westen stellen die Gräben entlang der gedachten Nord-Süd Linie vom Einberg bis zur Lammer die Grenze dar. Nach Osten schließt sich das Kartiergebiet meines Kommilitonen Bernhard Bayer an. Die Gebiete werden durch eine Gitterlinie mit dem Rechtswert 45400 des österreichischen Bundesmeldenetzes voneinander getrennt. Diese Linie verläuft durch den östlichen Ortsrand von Lammerer genau nach Norden.

Landschaftsform und -nutzung

Der topographisch niedrigste Punkt liegt an der Lammer südlich Tanzberg
(605 m über NN) und die höchste Erhebung ist der Gipfel des Einbergs (1688 m über NN). Weitere markante morphologische Erhebungen sind der Retschegg-Gipfel (1268 m über NN) sowie der Großstein am Möselberg (831 m über NN).

Die Landschaftsform läßt sich in zwei Teilgebiete untergliedern, die durch den tief eingeschnittenen Rigausbach voneinander getrennt werden.

Der südliche Abschnitt zwischen Lammer und Rigausbach wird vom Radochsberg und Möselberg eingenommen und ist charakterisiert durch einen sanften, leicht hügeligen Rücken, in den die Bäche scharf eingeschnitten sind und teilweise cañon-artige Landschaften entstehen lassen (z.B. Bachbett SW vom Zwieselbach). Ein Großteil der flachen bis schwach hügeligen Bereiche wird weidewirtschaftlich genutzt, die steilen Bacheinschnitte sind dagegen bewaldet und unterliegen forstwirtschaftlicher Nutzung.

Nördlich des Rigausbachs wird das Landschaftsbild mehr und mehr alpin. Vom Rigausbach steigt das Gelände bis zum Retschegg-Rücken mäßig steil bis fast senkrecht (Seydegg-Wände) an, wird dann durch den NE - SW verlaufenden Bach, der weiter westlich in den Schölpengraben übergeht, eingeschnitten und steigt dann erneut sehr steil bis zum Einberg-Gipfelkamm an. Der Großteil dieses Bereichs wird forstwirtschaftlich genutzt, aber auf den mäßig steilen Hängen wird zum Teil auch noch Weidewirtschaft betrieben. Oberhalb ca. 1500m geht der aus Nadelbäumen und Buchen bestehende Hochwald in Krummholz (Latschen) über.

An geologischer Nutzung ist vor allem der Gipsabbau z.B. unter Tage in einem großen Stollenabbau W des Kartiergebietes zu nennen. Des weiteren werden Haupdolomit- und Dachsteindolomitschotter gewonnen, die vor allem als Wegeschotter genutzt werden. Eine ergiebige Quelle beim Griemelhof auf dem Radochsberg unterstützt die Trinkwasserversorgung Abtenaus. Das einstmals genutzte Heilwasservorkommen (muriatisch-alkalisches, salinisches Wasser mit freier und gebundener Kohlensäure) der St.-Ruperti-Quelle im Lammereinschnitt 5 km E Abtenau wird heute nicht mehr verwendet (GFRERER 1974).
 
 

Klima

Klimatisch gesehen gilt für Abtenau ein subalpines, gemäßigtes Reizklima mit einer Jahresdurschnittstemperatur von 6,1°C und Niederschlägen von 1500 mm/a, die relativ gleichmäßig über das Jahr verteilt sind. Es herrschen West- und Nordwinde vor, jedoch bedingt die Beckenlage eine auffällige Windarmut. Lediglich der Föhn bringt hin und wieder starken Süd- und Südostwind mit sich (GFRERER 1974).
 
 

Erschließung des Gebietes

Das Gebiet ist durch verschiedene Wege und Straßen gut erschlossen. Als Hauptwege sind die Straße von Voglau nach Lammerer, die Radochsbergrundstraße, der Forstweg entlang des Rigausbachs und die Mautstraße von Voglau zur Postalm zu nennen. Daneben existieren noch einige Forst- und Wanderwege.

Die Landschaft ist, abgesehen von der kleinen Ortschaft Lammerer, hauptsächlich von einzeln verstreut liegenden Bauernhöfen besiedelt.
 
 

Überblick und Entwicklungsgeschichte der Geologie des Lammertals und der Gosauformation

Das Kartiergebiet liegt im Lammertal und gehört geologisch gesehen zu den Nördlichen Kalkalpen, die ein Teil der ostalpinen Großeinheit sind. Die das Tal im Norden und Süden umgebenden kalkigen Gebirgszüge sind Teile der Tirolischen Decke (Tirolikum). Sie bildet im Bereich des Lammertals eine Mulde, deren hochaufragender Südrand das Tennengebirge und der Nordrand die Osterhorngruppe emporsteigen läßt (TOLLMANN 1985). In dieser Mulde liegen die Gesteine der "Lammereinheit", die der Hallstätter Decke zugeordnet werden und hier vor allem als Ton- und Gips- reiches Haselgebirge auftreten. Diesen Schichten liegen dann die Gesteine der Gosaumulden von Rigaus und Schorn auf.

Die geologische Entwicklungsgeschichte der aufgeschlossenen Gesteine beginnt im späten Paläozoikum. Im oberen Perm gelangten die tonig - evaporitisch geprägten Gesteine des Haselgebirges zur Ablagerung. Sie wurden durch Eindampfung eines hypersalinaren Meeres in flachen Meerespfannen bei gleichzeitig erfolgter Sedimenteinschüttung gebildet. In das Haselgebirge sind gelegentlich basische Eruptiva (Diabas) eingeschaltet. Sie sind als Reste eines synsedimentären basischen Initialvulkanismus anzusehen (PLÖCHINGER 1983).

Mit der Öffnung des Tethys-Ozeans kamen während der Trias mächtige Kalkserien zur Ablagerung. Die im Kartiergebiet aufgeschlossenen Kalke (Hauptdolomit, Dachsteinkalk) sind Bildungen der jüngeren Trias (Karn - Rhät). Der Sedimentationsbereich ist in dem oberostalpinen Geosynklinalraum entlang des afrikanischen Schelfs in einem Lagunenmillieu zu suchen.

Gesteine des Juras und der Unterkreide treten im Kartiergebiet nicht zutage.

Gebirgsbildende Prozesse, bedingt durch die Subduktion und der beginnenden Einengung der Tethys, bestimmen die mittlere und höhere Kreide. Erste Bewegungen können bereits für das Hauterive bezeugt werden. Im Alb steigerten sie sich zur Austrischen Phase und Ende Turon erreichten sie mit der Vorgosauischen Phase ihren Höhepunkt. Die im Mesozoikum abgelagerten Sedimente der ostalpinen Geosynkline wurden von ihrem ehemaligen Untergrund abgeschert, nach Norden geschoben und in Schubdecken übereinandergestapelt (STRAUCH 1990).

Entlang der im Nordabschnitt der Kalkalpen verlaufenden Meeresbereiche bildete sich ein archipelartiges Relief heraus. In dieses Paläorelief aus mesozoischen Serien lagerten sich in der Oberkreide ab dem Coniac die Gosauschichten diskordant in die Mulden hinein. Bis ins Campan waren die Schichten durch Konglomerate, fossilreiche Mergel, Rudistenriff-(schutt)-Kalke und örtlich auch kohlenführende Süßwasser-Absätze geprägt. Eine an-schließende weitergehende Transgression des Gosaumeeres, hervorgerufen durch eine Subsidenz des Untergrundes ließ die pelagisch geprägten Mergel, Sandsteine und Breccien der Nierental- und Zwieselalmschichten entstehen. Diese Sedimentation ist bis ins Altpaläozän zu verfolgen (WILLE-JANOSCHEK 1966).

Im weiteren Verlauf des Tertiärs erreicht die Postgosauische Gebirgs-bildungsphase im Eozän mit der Pyrenäischen und Illyrischen Phase ihren Höhepunkt. Die nun übereinandergeschobenen und gefalteten Kalkalpen wurden im Jungtertiär herausgehoben und somit der Erosion und Landschaftsentwicklung ausgeliefert (PLÖCHINGER 1983). Für die heutige Morphologie ist vor allem das Quartär mit seinen Wechseln von Glazial- und Interglazialzeiten verantwortlich. Die Gletscher zerteilten die Bergketten und übertieften die Täler. Harte Gesteine wurden als Härtlingsrippen herauspräpariert, es entstanden Steilwände, Kare sowie Eisrandterrassen und Moränen. Die Erosion durch Flüsse, Bergstürze, Rutschungen, Verkarstung, und Wind hält bis heute an und beträgt etwa 0,09 mm pro Jahr (GFRERER 1974). Der weiterhin stattfindende Nordschub der afrikanischen gegen die eurasische Platte bewirkt jedoch auch heute noch eine Hebung der Alpen, so daß sich Aufbau und Abtragung einander die Waage halten.
 
 
 
 

Gesteinsbeschreibung und Stratigraphie:
 
 

Perm

Die Sedimente des oberen Perms lagerten sich nach Einebnung des variszischen Gebirges ab. Von Osten drang der Tethys - Ozean in den Großkontinent Pangaea ein. Dieser begann in einen Süd- und Nordkontinent zu zerbrechen. Erste Meeresvorstöße in damals äquatorialer Lage bewirkten eine Eindampfung des Wassers in abgeschnittenen Meeresarmen. Es kam zur Bildung der evaporitisch geprägten Schichten des Haselgebirges. Der klastische Anteil dieser Einheit entstammt aus Zuflüssen, die vom Südosten her kamen (TOLLMANN 1976). Eine beginnende tektonische Unruhe ist dokumentiert durch das Auftreten von basischen Eruptiva, den Diabasen. Das im Kartiergebiet auftretende Haselgebirge wird tektonisch zur Lammermasse (Tiefjuvavikum) gestellt und ist eine Ablagerung der Hallstätter Fazies (PLÖCHINGER 1983).
 
 

Haselgebirge (oberes Perm)

Der Name "Haselgebirge" entstammt aus der Bergmannsprache und hat seine Herkunft vermutlich aus dem griechischen Wort hals = Salz, Meer. Da die evaporitischen, klastischen Sedimente des Haselgebirges abgesehen von der Sporenfauna weitgehend fossilleer sind, war das Alter lange Zeit umstritten. Mittels Schwefelisotopie kann das genaue Alter heute sicher für das obere Perm angegeben werden (TOLLMANN 1985). Die weichen und plastischen Gesteine bilden oftmals den Gleithorizont an der Basis der hochalpinen Decken. Der duktile Charakter läßt sich vor allem entlang von Störungen gut beobachten. Im Kartiergebiet ist das Salz des Haselgebirges an der Oberfläche weitgehend weggelöst. Der tonige Rückstand des ausgelaugten Gesteins wird als "Lebergebirge" bezeichnet und wirkt als Wasserstauer. Es entstehen Quellhorizonte mit einem typischen Bewuchs wie Grünerle und diversen Sauergräsern. Außerdem bewirkt der Tonreichtum das häufige Auftreten von Hangrutschen in diesen Bereichen. Dort, wo ein hoher Gipsanteil vorliegt, schafft das Wasser bizarre Formen und es entstehen teilweise Cañons mit senkrechten Wänden bis zu 10 m Höhe.
 

Auftreten von Haselgebirge im Kartiergebiet
Bedeutende Haselgebirgs-Aufschlüsse liegen in den Gräben N von Lammerer (R 45390, H 27110), an zwei Stellen entlang des Flußbetts der Lammer (R 45322, H 27090), (R 4530, H 27110), an kleinen Auftreten im Graben E Tanzberg, an einigen Stellen entlang des Rigausbachs z.B. (R 45265, H 27295) sowie im unteren Bereich des Schölpengrabens z.B. (R 45221, H 27287). Die schönsten Aufschlüsse mit großen bunten Gipsknauern findet man im Graben des Zwieselbachs (R 45370, H 27295) und in seinem westlichen, Nord-Süd verlaufenden Zufluß (R 45380, H27290), der einen Cañon in die Gipslagen hineingefräst hat. Zwei kleine, aber für die Tektonik bedeutsame Haselgebirgsvorkommen liegen im Nordabschnitt des Kartiergebietes. Sie befinden sich unmittelbar südlich der vermuteten Überschiebungsbahn der Hallstätter und Tirolischen Decke und sind entlang der tektonischen Schwächezone emporgequetscht worden. Das Vorkommen nördlich von Plaick (R 45200, H 27444) liegt in einem Rutschungsbereich (‘plaicken’ = alter Ausdruck für rutschen, abschmieren) und es diente früher dem Gipsabbau (Mündliche Mitteilung des Wegscheidbauern).
 
 

Diabas (oberes Perm)
 

"Diabas" kommt von dem griechischen Wort ‘diabaíno’, was soviel bedeutet wie ‘hindurchgehen’. Es ist nicht zu verwechseln mit dem in der amerikanischen Literatur gebrauchten Wort "diabase". In der deutschsprachigen Literatur über die Vorkommen im Haselgebirge ist von Diabasen, als auch von Melaphyren (von griech. ‘mélas’ = dunkel, ‘phýro’ = durcheinanderwerfen, vermengen) die Rede. Einige Autoren sprechen auch von Basalten, jedoch sollte dieser Begriff für basische Ergußgesteine mit einem jungen geologischen Alter benutzt werden. Die ebenfalls veralteten Begriffe Diabas und Melaphyr werden für solche mit einem hohen geologischen Alter gebraucht. Abgesehen von Umkristallisationserscheinungen bestehen zwischen den drei Gesteinstypen keinerlei chemische Unterschiede.

Der hier vorkommende Diabas schaltet sich in das Bunte Salztongebirge ein und wird altersmäßig wie das Haselgebirge ins obere Perm gestellt. Eine leichte Metamorphose läßt sich auf einen altalpidischen Zeitraum datieren.

Chemismus und geochemische Interpretation
Eine chemische Analyse von Diabasen aus dem Permoskyth der Nördlichen Kalkalpen (KIRCHNER 1980) erbrachte für das Vorkommen bei Grub folgende Werte (Angaben in Gewichtsprozent): SiO2: 40,8%; TiO2: 2,28%; Al2O3: 15,4%; Fe2O3 (Gesamteisen): 9,8%; MnO: 0,06%; MgO: 16,6%; CaO 1,11%; Na2O: 0,03%; K2O: 1,48%; P2O5: 0,43%; Glühverlust: 10,6%; ® S 98,59%.
Der Chemismus läßt den Rückschluß zu, daß es sich bei diesem Diabas um ein Eruptivgestein handelt, dessen Magma eine tholeiitische Affinität zeigt.Es fand eine starke postmagmatische Umwandlung des Gesteins statt. Der Kontakt zum salinar-evaporitisch geprägten Nebengestein begünstigt alkalimetasomatische Vorgänge. Eine schwache Metamorphose wird durch Mineralneubildungen wie z.B. Na- Amphibole angezeigt und konnte durch Zerfallsbestimmungen auf ein Alter von 103 bis 108 Mio Jahre datiert werden. Eine altalpidische Regionalmetamorphose in der Unter- bis ‘Mittel-‘ Kreide würde auf interne Überschiebungen im ostalpinen Raum zurückzuführen sein und etwa mit dem Beginn der Überschiebung des Ostalpins über das Penninikum zusammenfallen (KIRCHNER 1980).
 
 

Diabasvorkommen im Kartiergebiet
Im Kartiergebiet tritt ein Diabas ca. 150 m nordöstlich der Einmündung des Schölpengrabens in den Rigausbach zutage (R 45227, H 27278). Der Diabasschlot bildet eine Kuppe, an deren Spitze zahlreiche große Diabasbrocken liegen. Am Hang westlich der Kuppe ist Haselgebirge aufgeschlossen. Nach Norden schließt sich der Kuppe hangaufwärts ein Rücken an. Der harte Diabas vermindert in diesem Bereich die Erosion des weichen Haselgebirges und der quartären Bedeckung. Desweiteren sind vereinzelt bis zu kindskopfgroße Diabasbrocken in der tonigen Brekzie des Haselgebirges auszumachen.
 
 

Trias

Die triadischen Ablagerungen sind gekennzeichnet durch mächtige, vorwiegend marine Serien, die entlang des afrikanischen Schildes am Südrand der Tethys zur Ablagerung kamen. Die Meerestiefe war dabei vermutlich nicht tiefer als 200 m (PLÖCHINGER 1983).

Die im Kartiergebiet aufgeschlossenen Gesteine des Hauptdolomits und des gebankten Dachsteinkalks bildeten sich während des zweiten großen Sedimentationszyklus der Trias und sind altersmäßig vom Karn bis zum Rhät anzusiedeln. Die Ausbildung mächtiger pelagischer, Karbonatsedimente erreichten in der ladinischen und norischen Stufe ihren Höhepunkt, während für das Skyth und Karn auch terrigene Einflüsse für die alpine Trias eine Rolle spielten.

Die Mächtigkeit der triadischen Karbonatplattform ist darauf zurückzuführen, daß die Kalksedimentation mit der Absenkungsgeschwindigkeit des Geosynklinalraums weitgehend mithielt. Die Gliederung in Becken mit bis zu 3000 m und Schwellen mit ca. 1000 m Sedimentmächtigkeit veranschaulicht die unterschiedliche Senkungsgeschwindigkeit. (STRAUCH 1991) Mittel- und obertriadische Ablagerungen lassen sich von Süden nach Norden dem Vorriff-, dem Riff- und dem Rückriff- oder Lagunenbereich zuordnen. Die am Südende der tirolischen Decke (Südrand der Osterhorngruppe) auftretenden Kalke können der Dachsteinkalkfazies zugewiesen werden.
 
 

Hauptdolomit (Karn - Nor)

Der Hauptdolomit ist neben den Dachsteinkalken einer der Hauptgesteinsbildner der Nördlichen Kalkalpen. Sein Sedimentationsbereich lag in einem sehr seichten Lagunenteil, weit nördlich des Riffgürtels. Die bituminösen Kalkschlammablagerungen unterlagen bereits frühdiagenetisch der Dolomitisierung (PLÖCHINGER 1983). Der Hauptdolomit geht im Hangenden konkordant unter Wechsellagerung in den deutlich gebankten Dachsteinkalk über. Da beide Gesteinsserien als mikritischer Lagunenkalk auftreten, ließen sich die Gesteine kartiertechnisch nur durch die aus größerer Entfernung erkennbare Bankung des Dachsteinkalks und der splittrigen Verwitterung des Hauptdolomits voneinander unterscheiden. Die Mächtigkeit des Hauptdolomits erreicht im Tirolikum Werte von bis zu 300 m (PLÖCHINGER 1982).
 
 

Hauptdolomitvorkommen im Kartiergebiet
Der Hauptdolomit tritt in zwei Bereichen des Kartiergebietes auf:
Einmal als schmaler Streifen im Liegenden des gebankten Dachsteinkalks und direkt nördlich der Überschiebungsbahn des Tirolikums auf das Tiefjuvavikum. Morphologisch entspricht dies dem unteren Hangabschnitt der Einberg-südwand. Aufgeschlossen ist er dort an drei Stellen, z.B. südlich der Einberghütte (R 45360, H 27530).
Einen weiteren großen Bereich bildet eine Hauptdolomitscholle im Gebiet des Möselberges (Radochsberg). Morphologisch herauspräpariert wurde der Großstein-Gipfel (R 45307, H 27145), von dem der Hauptdolomit dann steil bis zur Lammer in südwestlicher Richtung hin abfällt. Nach Nordwesten geht dieser aufgeschlossene Bereich bis zum E - W verlaufenden Tanzberggraben.
 
 

Gebankter Dachsteinkalk (Nor - Rhät)
 

Der Hauptteil des Einbergzuges wird von gebanktem Dachsteinkalk gebildet. Er ist in diesem Abschnitt der Kalkalpen das vorherrschende Gestein der hochalpinen Plateauberge und erreicht Mächtigkeiten von maximal 1500 m (TOLLMANN 1976). Der hinter der Riffbarriere liegende, lagunär geprägte Bildungsbereich entspricht dem des Hauptdolomits, ist jedoch eher im oberen Subtidal bis Intertidal zu suchen. In gewissen Zeitabständen fand ein "Auftauchen" des Sedimentationsbereichs bis in den Supratidalbereich statt. Dies führte zu einer Trockenlegung des Sedimentationsraums. Diese Trockenlegung ist auch als Ursache für die Bankung anzusehen. "Durch ein Auftauchen größerer Areale in sehr flachem Bildungsmillieu entstehen Diskontinuitätsflächen (Bankungs-fugen) mit aufgearbeiteten Karbonat-geröllen und Tonschmitzen an der Basis jeder Bank" (TOLLMANN 1985). Vereinzelt zu beobachten sind die im Gezeitenbereich aus Algenmatten entstandenen Millimeterrhythmite, auch "Loferite" genannt. Die Ausbildung eines sedimentationszyklus aus drei faziell verschiedenen, sich periodisch wiederholenden Abschnitten in einer Bank wie ihn A.G. FISCHER (TOLLMANN 1976) für das Loferer Gebiet bestimmen konnte, war hier nicht erkennbar.
 
 
Einbergsüdwand mit gebanktem Dachsteinkalk

Vorkommen im Kartiergebiet
Gute Dachsteinkalkaufschlüsse befinden sich im Gipfelbereich des Einbergs (R 45210, H 27552). Von dort fällt eine steile, ca. 500 m hohe Wand aus gebanktem Dachsteinkalk mit zahlreichen Steinschlagrinnen und Schutt-fächern nach Süden hin ab.
 
 
 
 

Kreide (Gosauformation, Oberkreide - Alttertiär)
 
 

Allgemeine Vorbemerkungen zur Gosau
 

Der Name "Gosau" als Formationsbegriff ist nach der Ausbildung dieser Serie im Gosautal, das wenige Kilometer weiter östlich des kartierten Bereichs liegt, durch J. BOHADSCH 1782 eingeführt worden (TOLLMANN 1976).
Nach einem Hiatus im Turon setzte ab dem Coniac eine neue Tethystransgression ein und es kam zur Ausbildung eines neuen, dem Untergrund diskordant auflagernden Sedimentations-Großzyklus, der sogenannten Gosau. Neben den vom Meer bedeckten Räumen gab es noch weite Bereiche, die schwellenartig herausragten und Detritus lieferten. Aufgrund des ungleichen Reliefs setzte die Gosautransgression unterschiedlich ein und auch innerhalb der Gosauserien sind Sedimentationsausfälle zu beobachten, die den intragosauischen Gebirgsbildungsphasen zuzuschrei-ben sind. Generell unterliegen die Schichtfolgen der verschiedenen Gosaubecken einem mehr oder weniger stark ausgeprägten Diachronismus. Die Obergrenze der Gosau war lange Zeit umstritten, wird aber heute über die Kreide-Tertiär-Grenze hinweg ins Alttertiär gelegt. Im Gosautal wird für diese Serie eine Gesamtmächtigkeit von 2600 m angenommen (PLÖCHINGER 1983).
Die ehemalige Ausbreitung der verschiedenen Gosaubecken nahm einen weitaus größeren Bereich ein als das heutige reliktische Auftreten zu erkennen gibt. Beispielsweise wird für die Ausdehnung der unteren Gosausedimente des gesamten Beckenbereichs von Gosau, Schorn und Abtenau eine initiale N-S Erstreckung von etwa 8-10 km und eine W-E Ausdehnung von etwa 15-20 km angenommen (WAGREICH 1988).
Im bearbeiteten Bereich kann die gesamte Gosauserie (Gosau sensu lato) in zwei Großabschnitte gegliedert werden. Den unteren Teil bilden dabei Gesteine eines sehr dynamischen, flachmarinen, terrestrisch beeinflußten Milieus (Gosau sensu stricto). Eine mehrfach oszillierende Küstenlinie prägte den Litoralbereich des Gosaumeeres, was einen raschen horizontalen und vertikalen Fazieswechsel mit sich brachte (KOWALKE & BANDEL 1996). Durch zunehmende Subsidenz kam es ab dem Campan zur Ausbildung der zweiten großen Einheit, die aus hemipelagisch geprägten Sedimenten aufgebaut wird.
 

Die Untere Gosau (Gosau s. str.)

Charakteristisch für den tieferen Teil der Gosau ist die hohe Mobilität des Untergrundes und ein daraus resultierendes heterogenes Erscheinungsbild der abgelagerten Gesteine. Hebungen und Absenkungen lokaler Bereiche führte zu lokalen Trans- und Regressionen, was zu einem vielfältigen Neben- und Übereinander von Faziesbildungen im Litoral eines epikontinentalen Flachmeeres führte (KOWALKE & BANDEL 1996). Als Gosaubasis wird zumeist das Auftreten eines Grundkonglomerats mit lateritischer Matrix beschrieben. Dieses tritt im Kartiergebiet jedoch nicht auf. Die Basis wird direkt von grauen Mergeln gebildet. Aufgearbeitete Gipsbrocken des Haselgebirges bestätigen das Fehlen des Grundkonglomerats. In die mergeligen Abfolgen sind gastropodenreiche Schichten eingeschaltet. Zum Hangenden hin steigt der Sandgehalt und ab dem Santon schalten sich Rudistenriffe ein, die das Material für mächtige Riffschuttkalkbänke lieferten. Konglomeratische Schüttungen treten in allen Schichtgliedern der Unteren Gosau auf.
 
 
 

 "Graue Gosaumergel" (Streiteck-, Grabenbachschichten- Äquivalente) (Coniac - Santon)
 

Die Grauen Gosaumergel stellen ein breites Spektrum an litho- und biofaziellen Erscheinungen dar. Obwohl typische Grabenbach- sowie Streiteckserien erkennbar sind, wurden die Schichten unter dem Oberbegriff Graue Gosaumergel zusammengefaßt, da sich die Fazies teilweise auf engstem Raum stark ändert oder die Aufschlußverhältnisse für eine ausreichende Differenzierung ungünstig sind. Trotz Konglomerat und Sandschüttungen dominiert im Großen und Ganzen der dunkelgraue Mergelanteil, deshalb: "Graue Gosaumergel".
 

Die Vorkommen am Südhang des Möselbergs sind von ihrer Ausbildung her tendendziell eher mit den Steiteckschichten zu vergleichen
Makroskopische Gesteinsbeschreibung (Abfolge von S nach N):
Konglomeratbänke sind ein wesentlicher Bestandteil dieser Abfolgen. In einer hellen Matrix aus Grob-, Feinsand und Schluff schwimmen gut gerundete, verschiedenfarbige Kalkgerölle mit einer Größe von max. 5 cm bei niedriger bis mittlerer Sphärizität. Das regellose, korngestützte Gefüge weist keine Gradierung auf und ist schlecht sortiert. Matrix und Komponent gehen ineinander über. Das Bindemittel ist kalkig. Zwischen den drei erkennbaren, als Härtlingsrippen morphologisch herauspräparierten Konglomeratbänken befinden sich braungraue Mergel-kalke mit glitzernden sparitischen Bereichen. Der Mergelkalk verwittert ocker-farben und ist in nassen Partien von Kalksinter überzogen. Am Ende der Konglomeratserien tritt, auf einen kurzen Abschnitt beschränkt, ein roter, sandiger Mergel auf. Dann folgt ein Bereich, der detailliert aufgenommen wurde:
Das Profil entlang eines Bachbetts vom Möselberg zur Lammer hinab zeigt die Variabilität in der Lithologie. Dabei lassen sich vier verschiedene Ausbildungen beobachten:
1) Dunkel- bis mittelgraue Mergel, die durch die Feuchtigkeit des Bachs sehr weich sind und knollige Verwitterung aufzeigen (Schlämmprobe K29 II).
2) Verschiedenartige Konglomerate. Die Gerölle sind meist gut gerundet und die Matrix ist kalkig-sandig. Das Größenspektrum reicht von Fein- bis zu Grobkonglomeraten.
3)"Bone-bed"-artige Gastropodenbänke mit einer siltig-sandigen Matrix, (genauere Beschreibung der Probe K29 siehe unten).
4)Außerdem schalten sich vereinzelt noch kohlehaltige, schwarze Schluffe ein.


Gut erhaltener Gastropode (Cassiope kefersteinii) in den grauen Gosaumergeln
 

Bachprofil bei Tanzberg
Die Vorkommen bei Tanzberg lagern direkt auf Haselgebirge im Westen und Hauptdolomit im Osten. Das Profil wird von Ost nach West beschrieben. Zunächst sind fossilarme, glimmerhaltige, dunkel-graublaue Mergel zu beobachten. Aus einer Schlämmprobe (Probe K35) konnten keine Mikrofossilien gewonnen werden, auf einigen Schichtoberflächen läßt sich jedoch eine Ichnofazies ausmachen. Die Erscheinung der Mergel ist knollig-massig oder auch gebankt-wechsellagernd mit flyschoidem Charakter, wobei die Bankungsmächtigkeit im cm bis dm - Bereich liegt, mitunter aber auch sehr fein ist. In den wechsellagernden Abfolgen steigt der Kalksandgehalt in einigen Schichten an, so daß diese als helle Härtlinge hervorstehen. Die spröderen Gesteinsbänke verwittern und brechen quaderförmig. Streichen und Fallen sind sehr unstetig und kleine Störungen durchziehen das Gestein. Die Haselgebigsunterlage muß dafür als Ursache gesehen werden. Dort, wo die Schichtung söhlig ist, bilden sich im Bachbett kleine Kaskaden.
 


Gebankte, söhlig gelagerte graue Gosaumergel im Bachbett bei Tanzberg

Vorkommen an der Basis der Rigauser Mulde
Die Vorkommen der Rigauser Mulde haben ein wesentlich einheitlicheres Erscheinungsbild. Es handelt sich dabei ausschließlich um mittel-dunkelgraue, z.T. braungraue pelitdominierte Abfolgen in geschichteter Ausbildung. Sie lassen sich mit den Grabenbachschichten der Gosauer Mulde vergleichen und erreichen eine Gesamtmächtigkeit von 150 bis 250 m. Die gut sortierten Feinsandstein- und Grobsiltlagen weisen Schichtdicken von 5 bis 15 cm auf. Als Environment muß eine ruhiges Milieu angenommen werden, in dem die dunklen Mergel zur Sedimentation kamen. In diese schalten sich, durch Sturmereignisse hervorgerufene härtere, hellere und etwas grobkörnigere Lagen ein. Die Schichten sind sowohl im Vorkommen am Rigausbach (R 45353, H 27346), als auch am Schölpengraben (R 45195, H 27335) sehr steil gestellt. Im Schölpengraben kann man außerdem beobachten, daß direkt nach dem Übergang Haselgebirge à Graue Gosaumergel kleine Gips-brocken im untersten Abschnitt der Mergel vorkommen.
 
 

Hochmoos-Schichten-Äquivalente (Santon)

In den grauen Gosaumergelkomplex schalten sich ab dem Santon ca. 200 - 300 m mächtige Serien von massigen, meist ockerfarbenen Sandstein-abfolgen und Riff-schuttkalken ein, die unter dem Sammelbegriff der Hochmoos-Schichten-Äquivalente zusammengefaßt werden. Der von WILLE-JANOSCHEK (1966) für diese Vorkommen gebrauchte Ausdruck des "Rudistenriffkalks" ist nicht passend, da Riffkernzonen mit in situ stehenden Rudistenkolonien hier nicht aufgeschlossen sind. Lediglich aufgearbeitete Rudistentrümmerkalke mit Konglomeratschüttungen und Kalkarenite der Vor- und Rückriffzone treten in der Rigauser Mulde zum Vorschein. Im Südabschnitt des Arbeitsgebietes sind keine derartigen Vorkommen zu verzeichnen.
Morphologisch tritt dieser Verband deutlich zum Vorschein und bildet z.T. hohe, senkrechte Wände (Seydegg).
Teilweise ist es schwierig, eine scharfe Grenze zwischen den Grauen Gosaumergeln und den Hochmoos-Schichten-Äquivalenten zu ziehen, da die massigen, festen Serien sich immer wieder mit Mergelabfolgen faziell verzahnen.
 

Dünnschliff: Mikrostruktur einer Radiolitidenschale (Fundort: Südhang Retschegg)

Vorkommen der Hoschmoos-Schichten-Äquivalente
Wie bereits erwähnt, findet man diesen Schichtenkomlex nur in der Rigauser Mulde. Schöne Aufschlüsse findet man entlang der Postalmstraße an den südlichen Serpentinenkehren unterhalb der Mautstation (z.B. R 45285, H 27384 ), entlang des Retscheggsüdhangs (R 45390, H 27453) sowie an den steilen Felswänden von Seydegg (R 45330, H 27372), am Ostufer des Schölpen-grabens (R 45190 , H 27355) und entlang des Bachbetts von Sallabach (R 45275, H 27378).
 
 

Die Obere Gosau

Nach einer von Norden gegen Süden erfolgten, fortschreitenden Einsenkung des Gesamtraumes, kamen ab dem Campan pelagische Sedimente eines tiefmarinen Bereichs oberhalb der CCD zur Ablagerung (TOLLMANN 1985). Die vom Meer überfluteten Areale nahmen einen weitaus größeren Bereich ein, als zur Zeit der unteren Gosausedimentation. Es bildeten sich flächendeckende, wesentlich einheitlichere Serien. Zunächst sedimentierten vom Campan an rote, pelagische Mergel, mit gelegentlich eingeschütteten Sandsteinlagen, den sogenannten Nierentaler Schichten. Die im Hangenden anschließende Sedimentationsabfolge der Zwieselalmschichten ist ebenfalls ein pelagisch geprägter Komplex. Er setzt ab dem Maastricht ein und unterscheidet sich von den Nierentaler Schichten im wesentlichen durch das häufige Auftreten von turbiditisch eingeschütteten Sandstein- und Brekzienlagen. Die bis ins Paläozän hineinreichenden Zwieselalmschichten stellen gleichzeitig die letzte Schichtfolge der Gosausedimentation dar. Die oberen Gosauabfolgen werden von einigen Autoren auch als ‘Flyschgosau’ bezeichnet, um den teilweise flyschoiden Charakter der abyssalen und bathyalen Sedimente zu verdeutlichen (FAUPL et al. 1987).
 
 

Nierentaler Schichten

Der Name dieser Schichten entstammt einer Typlokalität im Nierental auf der Westseite des Untersberges innerhalb der Vorkommen des Salzburg- Reichenhaller Gosaubeckens. Zeitlich werden die Nierentaler Schichten anhand der planktonischen Foraminiferenfauna vom oberen Untercampan bis an die Grenze Unter- Obermaastricht eingestuft. Im Gelände sind die Gesteine wegen ihrer markanten Rotfärbung leicht von den tieferen Gosaubildungen zu unterscheiden. Schwierigkeiten bereitet dagegen bei den massigen Mergelvorkommen die Feststellung der Lagerungsverhältnisse. Auch die genaue Abgrenzung zu den darüberfolgenden Zwieselalmschichten ist im Gelände bei den rötlichen, massigen Mergelvorkommen an einigen Stellen nahezu unmöglich. Nur durch Bestimmung des Mikrofossilinhalts sind sichere Aussagen zu treffen. Der von HERM (1962) stammende Begriff ‘Nierentaler Fazies’ währe hier an und für sich geeigneter, da die Altersgrenzen mit denen der Typlokalität nicht unbedingt zusammenfallen (WILLE-JANOSCHEK 1966). Die Mächtigkeit des Schichtenkomplexes beträgt durchschnittlich 200 m.
 

Vorkommen im Kartiergebiet
Die Nierentaler Schichten fallen aufgrund ihrer Rotfärbung, die auch bis zu einem gewissen Grad die Bodenfarbe prägt, sofort ins Auge. Große Aufschlüsse finden sich im Bereich der Rigauser Mulde, beispielsweise im Schölpengraben(R 45204, H 27370), SW von Plaick (R 45216, H 27425), bei den Serpentinen der Postalmstraße (R 45287, H 27399), am Fuße des Einbergsüdhangs (R 45292, H 27470) sowie ein breiter W-E verlaufender Streifen am Retschegg-Gipfel (R 45355, H 27476). Im Bereich der Schorner Mulde konnten lediglich einige Nierentaler Gesteinsbrocken im Bachbett und im oberen Abschnitt der Erhebung SE von Spielbichel ausgemacht werden (R 45395, H 27215). Laut Aussagen des Spielbichelbauerns traten beim Setzen der Strommasten im östlichen Abschnitt diese Rückens ‘rote Letten’ zum Vorschein.
 
 
 

Zwieselalmschichten

Die Zwieselalmschichten (synonym verwendeter Name ‘Liesenschichten’) stellen im Kartiergebiet die jüngsten Serien der Gosausedimentation dar. Der einige hundert Meter mächtige Komplex entwickelt sich aus den Nierentaler Mergeln durch Hinzutreten von sandigen und brekziös-konglomeratischen Schüttungen, die dem Gestein ein flyschoides Erscheinungsbild geben. Die Sedimentation dieses Komplexes beginnt im Obermaastricht und reicht bis ins Paläozän (WILLE-JANOSCHEK 1966). Namen-gebend ist die Typlokalität im Becken von Gosau.

Vorkommen von Zwieselalmschichten im Kartiergebiet
Die Zwieselalmschichtvorkommen sind ausschließlich auf die Rigauser Gosaumulde beschränkt. Einige Aufschlüsse befinden sich entlang der Postalmstraße. Im Bereich der Serpentinen (R 45280, H 27405) sind steilstehende flyschoide Sandstein- und Mergellagen aufgeschlossen. NE von Retschegg (R 45380, H 27500) stehen Brekzien, Sandsteine und Mergel an. Brekzien werden auch durch einen kleinen Hangrutsch am Schölpengraben oberhalb der Postalmstraße freigelegt (R 45237, H 27425).
 
 
 
 

Quartär
 

Die quartären, landschaftsgestaltenden Prozesse trugen maßgeblich zur Ausbildung des heutigen Oberflächenreliefs bei. Als Überreste der Vereisungen sind vor allem Ablagerungen des Würmglazials erhalten. Nacheiszeitliche Bildungen sind weitere wichtige Faktoren für die Ausprägung der heutigen Morphologie.
 

Würmeiszeitliche Bildungen

Die Eiszeiten des Pleistozäns führten dazu, daß weiche Gesteinspartien bevorzugt abgetragen und harte morphologisch herauspräpariert wurden. Als jüngste Vereisungsepoche ist das Würmglazial zu nennen. Das Lammertal wurde durch Eismassen des Dachsteinmassivs, Gosaukammes und Tennengebirges erfüllt. Im Hochwürm, während der Vollvergletscherung (Eisstromnetz), kam es zu einem Überströmen der Eismassen des Gosautales nach Westen und auch aus dem Süden drang Eis in das Becken von Abtenau hinein. Von dort bewegte sich der Eisstrom in nordwestlicher Richtung zum Salzachgletscher hinab (PLÖCHINGER 1983). Die Ausrichtung der Drumlins und die Ausbildung eines SE-NW verlaufenden, morphologisch herauspräparierten Rückens am Großstein untermauern diese Annahme.
Die Be- und Entlastung des Untergrundes durch das Eis führten zu einer Durchklüftung der oberflächennahen Gesteinspartien. Das so aufgelockerte Gestein konnte leichter erodiert werden. Mächtige Schuttlagen sind ein Beweis dafür.
Die Grundmoräne des Gletschers bedeckt den größten Bereich des Radochsbergs zwischen Lammer und Rigausbach im Südabschnitt des Kartiergebietes. Kleinere, reliktische Vorkommen finden sich noch weiter nördlich. Die dichte, feinstoffreiche Grundmoräne zeigt in ihrer Geschiebeverteilung eine deutliche Abhängigkeit vom Untergrund. Es sind vorwiegend Gesteine der Werfener Zone, zu denen sich am Rand des Tales die Karbonate des Gosaukamms und Tennengebirges gesellen. Es finden sich so gut wie keine kristallinen Geschiebe, was auf einen oberflächlichen Abfluß der Eismassen ohne nennenswerter Durchmischung mit den lokalen Eismassen hindeutet (van HUSEN 1978). Die teils gerundeten, teils kantigen, polymikten Kalkkomponenten schwimmen in einer sehr dichten, zähen Matrix mit einer braungrauen Färbung. Korngrößen vom Ton über Sand und Kies bis hin zu über 50 cm großen Komponenten deuten auf eine inhomogene Größenverteilung hin, wie sie für Moränen typisch ist. Das kompositionell und strukturell unreife Sediment erlag durch den Auflastdruck des Gletschers einer Überkonsolidierung, was dazu führte daß die Komponenten sehr fest in der Matrix eingebettet sind. Der Tonanteil macht das Sediment nahezu wasserdicht; deshalb treten an der Geländeoberfläche Quellhorizonte, Versumpfungen sowie Hangrutschungen auf. Das Niederschlagswasser fließt sehr rasch entlang kleiner Oberflächenrinnsale ab.
Am Radochsberg haben sich durch die Eisüberarbeitung einige Drumlins herausgebildet (z.B. R 45300, H 27220). Zwei langgetreckte, bahndammartige Oser sind östlich von Untergrub (R 45333, H 27280) erkennbar.
Südlich von Tiefenbach konnten zwei Bereiche als Eisrandterassen auskartiert werden (R 45247, H 27307 und R 45290, H 27330). Die Terrassen bilden ebene Flächen und weisen in ihrem Geröllspektrum im Gegensatz zur Grundmoräne einen hohen Anteil an Kristallingeschiebe auf, die vom abschmelzenden Ferneis des Hochglazials aus den Zentralalpen stammen (van HUSEN 1978).
 
 

Postglaziale Bildungen

Die postglazialen Bildungen des Holozäns entstanden durch Prozesse, die bis zur Gegenwart die Landschaftsform verändern. Chemische und physikalische Verwitterung erodieren das Gestein. Am Fuße des Einbergzuges, des Möselberges, der Seydeggwände sowie im unteren Abschnitt des Retscheggsüdhangs sind mächtige Lagen von Hangschutt und Bergsturz-blockwerk angehäuft. Der Schutt entstammt aus den unmittelbar darüber anstehenden Gesteinen. Am unteren Ende dieser Schuttflächen tritt das rasch versickernde Oberflächenwasser in kleinen Quellen ans Tageslicht.

Wird der Schutt in Rinnen abtransportiert, so bilden sich an deren Ende kegelförmige Schuttfächer aus. Geschieht diese Fächerbildung aus einem Bachbett heraus, so entstehen Schwemmfächer mit einem flachen Böschungswinkel, wie z.B. im Bereich der Ortschaft Lammerer (R 45380, H 27065).
Verkarstung ist auf den Flächen des gebankten Dachsteinkalks zu beobachten.
Durch den feuchten Sommer waren an einigen Stellen rezente Rutschungsvorgänge zu beobachten. Sie traten an Steilhängen und Bacheinschnitten mit Haselgebirge, grauen Gosaumergeln, Nierentaler Schichten und Grundkonglomerat als anstehendes Gestein, somit also vor allem bei einem weichen, tonreichen, quellfähigen Substrat auf. In einigen Bachbetten konnte beobachtet werden, daß die Rutschmassen zusammen mit umgefallenen Baumstämmen den Abfluß des Wassers behindern und somit eine potentielle Gefahr bei Starkregenereignissen darstellen. Über den tonreichen Gesteinen des Haselgebirges und den Moränen staut sich das Niederschlagswasser auf. Der Grundwasserspiegel tritt fast bis an die Oberfläche und es bilden sich Versumpfungs- und Vermoorungbereiche mit typischen Indikatorpflanzen wie z.B. dem Wollgras (Eriophorum)aus.
Durch Gips- und Salzlösung des Haselgebigsuntergrundes stürzten an einigen Stellen im SW und SE des Kartiergebietes die darüberliegenden quartären Deckschichten trichterförmig nach. Die so entstandenen Erdfälle haben einen Durchmesser von bis zu mehreren Zehnermetern. Entlang der Lammer und des Rigausbaches ist der Talgrund meist von Tal-alluvionen und Wildbachschutt erfüllt.
Als jüngste, "anthropogene Ablagerungen" kann man die wilden Müllkippen einiger Bauern in den Gräben vor allem am Radochsberg bezeichnen.
 
 

Tektonik
 
 

Großtektonischer Rahmen

Das Kartenblatt erfaßt zwei tektonische Großeinheiten der allochtonen, oberostalpinen Nördlichen Kalkalpen:
Im Norden des Kartiergebietes tritt das (Osterhorn-)Tirolikum mit gebanktem Dachsteinkalk und Hauptdolomit zum Vorschein. Der daran südlich anschließende Bereich wird vollständig dem Tiefjuvavikum zugerechnet. Getrennt werden diese beiden Großdecken von einer Überschiebungsbahn, die im unteren Bereich der Einbergsüdwand verläuft. Das Tirolikum bzw. die tirolische Staufen-Höllengebirgsdecke der Salzburger Kalkalpen bildet grob gesehen eine Großmulde und überlagert weitgehend die Decken des Bajuvarikums. Die Gesteine der tiefjuvavischen Lammerzone sind in eine Mulde des Tirolikums hineigeschoben worden (PLÖCHINGER 1983). Den Nordrand dieser Mulde bildet das Osterhornmassiv mit dem Einbergzug, der Südschenkel wird durch das Tennengebirgsmassiv gebidet. Nördlich des Einbergzuges verläuft die große Störungszone des Osterhornsüdrand-Abbruchs in W-E Richtung (TOLLMANN 1976).

Die exakte tektonische Stellung der Lammermasse ist umstritten.Einerseits wird die Theorie vertreten, daß es sich bei der Lammermasse um eine von Süden auf das Tirolikum vorgosauisch aufgeschobene tiefjuvavische Decke handelt (PLÖCHINGER 1982).
Andere Autoren vertreten die Meinung , daß die Lammermasse eine relativ autochthone Bildung des westlichsten Abschnitts des Hallstätter Nordkanals darstellt (TOLLMANN 1976).
Nach Neukartierungen und stratigraphisch - faziellen Untersuchungen wird die Lammermasse heute als allochthoner Gleitschollenschwarm interpretiert. "Material, das ursprünglich aus weit voneinander getrennt liegenden Ablagerungsräumen stammt, wurde als Schollen in das jurassische Intraplattenbecken am Tennengebirgsnordrand verfrachtet." (GAWLICK, LEUSCHNER & ZANKEL 1990) Somit läßt sich auch das Auftreten von triassischen Kalken direkt neben den Haselgebirgsserien im Bereich des Möselbergs am plausibelsten erklären.
 
 

Tektonik der Gosaumulden von Rigaus und Schorn

Die heutige räumliche Erstreckung der Gosaubecken entspricht, wie bereits erwähnt, bei weitem nicht der ehemaligen Verbreitung dieser Sedimente. Die alte Auffassung eines fjordartigen Hineinreichens schmaler Rinnen zwischen Festlandsschwellen trifft deshalb nicht unbedingt zu, da ja nur in tektonisch eingemuldeten und eingeschuppten Regionen die Gosausedimente vor der Abtragung geschützt blieben. Deshalb springen die Vorkommen gerade entlang von Deckengrenzen und anderen tektonischen Linien ins Auge (TOLLMANN 1976).
LEISS (1990) vertritt die Ansicht, daß die Sedimentation und Biofazies der unteren Gosau vom vorgegebenen geomorphologischen Relief abhängen. "Dieses erhält seine Prägung durch geodynamische orogenetische Prozesse im Untergrund, deren Motor die Subduktion penninischer Anteile ist. Fazielle Studien ergeben eine frühe Anlage von intraplate-Trögen,... Durch sedimentologische und biofazielle Untersuchungen ergibt sich eine Beckengeometrie von assymetrischer Gestalt... Dabei repräsentieren diese Becken den Muldenbereich von Flexuren. Die Anlage von Flexuren ist die Konsequenz der durch subduktive Vorgänge hervorgerufenen Raumverengung, wobei der Muldenbereich als Depotraum für synorogene Sedimente zur Verfügung steht."
Die Gosauserien des Kartiergebietes liegen diskordant dem Untergrund auf. In diesem Fall liegen sie vollständig auf dem Tiefjuvavikum der Lammermasse, da nördlich der Rigauser Mulde vor den Serien des Osterhorntirolikums die tiefjuvavischen Schichten in Form des Haselgebirges herausspießen (WILLE-JANOSCHEK 1966). Weiter östlich außerhalb des Arbeitsgebietes lagern die Gosauschichten sowohl auf der tiefjuvavischen Decke der Lammermasse, als auch auf den hochjuvavischen Gesteinen der Dachsteindecke (Taborberg). Dies belegt den prägosauischen Einschub der Dachsteindecke (WILLE-JANOSCHEK 1966).
Das Becken von Rigaus streicht in westsüdwest-ostnordöstlicher Richtung. Nach Beendigung der plastischen Deformation mit der großräumigen Muldenfaltung setzte Bruchtektonik ein. Einzelne Großschollen wurden gegeneinander versetzt. TOLLMANN (1985) bestreitet zwar das Auftreten von Vielfachschuppung im Sinne von PLÖCHINGER (1949), jedoch ist im westlichsten Bereich in der Gegend um Plaick eine solche Schuppung denkbar. Grob gesehen ist die Rigauser Gosau in zwei Teilmulden zu gliedern. Die Schichten stehen meist sehr steil und das Streichen verläuft tendenziell parallel zur Muldenachse. Zwei Hauptstörungen durchziehen die Rigauser Mulde. Die eine zieht vom Rigausbach bei 720 m Höhe in nordwestlicher Richtung bis hin zum Fuß des Einbergsüdhangs. Die andere große Störung verläuft im Schölpengraben von SW nach NE. Kleinere Störungen müssen in Gebieten angenommen werden, bei denen es zu einer "Schicht-verdopplung" kommt wie beispielsweise die Hochmoos-Schichten-Äquivalente E von Sallabach.
Das Gosauvorkommen von Schorn bildet eine NW-SE streichende Mulde. Die einzelnen Schichtglieder sind hier primär wesentlich geringmächtiger als im Bereich von Gosau, mit dem diese Mulde über einen schmalen Streifen in Verbindung steht (Abb.38). Eine so stark ausgeprägte Bildung von Synklinalen wie im Bereich von Rigaus kann nicht beobachtet werden. Lediglich kleinräumige Faltung der oberen Gosau sowie leichte Bruchtektonik prägen das Erscheinungsbild der unwesentlich gestörten Schichtfolge (WILLE-JANOSCHEK 1966). Das Streichen und Fallen der Schichten ist eher unstetig.
Als Gründe für die Verstellung der Gesteinspakete und der Störungen der Rigauser Mulde müssen eine postgosauische Tektonik und vor allem der mobile Haselgebirgsuntergrund in Betracht gezogen werden. Die Eigenschaft der hohen Beweglichkeit des Untergrundes verdeutlicht der Ausdruck ‘Abtenauer Diapirstruktur’, den HÄUSLER (1980) verwendet.
Die Gosauvorkommen rund um den Möselberg stellen zusammen mit den südlich davon gelegenen Gosauserien (außerhalb des Kartiergebietes) möglicherweise ein eigenständiges kleines Becken dar, da sich die Gesteinsserien der Grauen Gosaumergel von denen des Zentralteils der Schorner Mulde zum Teil erheblich unterscheiden . Außerdem sind die Vorkommen am Möselberg von dem Zentralteil der Schorner Mulde durch einen Streifen von Hauptdolomit voneinender getrennt.
 

Fazit

Die Neukartierung des Gebietes brachte an einigen Stellen Veränderungen gegenüber den vorherigen Bearbeitungen mit sich, so z.B. im Bereich um Plaick, der in der Geologischen Karte St. Wolfgang (Blatt 95) als Grundkonglomerat eingezeichnet wurde, jedoch von Sedimenten der oberen Gosau gebildet wird. Auch das Gebiet E Sallabach besteht hauptsächlich aus Riffschuttkalk und Kalkareniten. Graue Mergel, wie sie in der oben erwähnten Karte eingetragen sind, treten dort nur untergeordnet auf. Im Bereich der Gosauvorkommen um den Möselberg konnten keine Nierentaler Schichten bestimmt werden. Die roten Mergel dieses Bereichs treten in Wechsellagerung mit Konglomeratbänken auf und der spärliche Mikofossilbestand deutet ebenfalls nicht auf eine pelagische Bildung des Campans oder Maastrichts hin. Die dort aufgeschlossenen Gesteine sind als Sonderbildung der Grauen Gosaumergel zu werten.

Probleme bereiteten zum Teil die faziellen Verzahnungen der unteren Gosau und die im Gelände durchzuführende Differenzierung von roten Mergelabfolgen der Nierental- und Zwieselalmschichten. Das als Basis der Gosau beschriebene Grundkonglomerat tritt in diesem Kartierabschnitt nicht auf.

Die Sedimentation der Gosau erfolgte diskordant auf die bereits überschobenen kalkalpinen Decken. In das teilweise herausgehobene altalpidische Orogen brachen vom Coniac bis zum Eozän Innenbecken ein oder es kam zur Muldenbildung (LEISS 1990), in denen zunächst flachmarine bis molasseartige Gesteine und nach einer weitergehenden Subsidenz hochpelagische, wie auch turbiditisch geschüttete Serien zur Ablagerung kamen.

Die Gosauvorkommen stellen durch ihre synorogene Sedimentation für die Rekonstruktion der alpinen Orogenese einen sehr wichtigen Komplex dar und sind deshalb schon sehr früh durch Geologen und Paläontologen ausführlich untersucht worden, was die zahlreichen Publikationen belegen.
 
 

Profilbeispiel der Kartierung
 
 
Geologisches Profil durch das Kartiergebiet
 
 

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